Low-Budget Fensterkontakte
Gepostet am 02. Dezember 2021 • 2 Minuten • 376 Wörter
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Wir haben einst in ein Gebrauchthaus investiert. Ich wollte eine Fensterzustandsüberwachung nachrüsten und mir dabei vorhandene Lösungen angesehen. So wichtig überzeugen konnte mich allerdings keine dieser. Enweder waren sie zu klobig und senkten den WAF erheblich oder sie sprachen ein Protokoll, dass ich bzw. openHAB damals noch nicht unterstützte oder sie waren einfach unverschämt teuer.
Glücklicherweise hat der Voreigentümer recht großzügig Telefondosen im Haus verteilt. Nach langem Überlegen, habe ich dieses vorhandene Netz zu einem 1-Wire-Netz umgebaut, welches bei der Renovierung des jeweiligen Zimmers genutzt und erweitert wurde.
Bei 1-Wire werden die veschiedenen 1-Wire-Sensoren in vielen möglichen Topologien an den Bus “gehangen”. Aufgrund der relativ langen Leitungslänge habe ich nicht nur einen Bus, sondern mehrere, wobei ich versucht habe, die Leitungslängen und Sensorenanzahlen in etwa gleich zu halten. Auch konnte ich aufgrund des vorhandenen 4-adrigen CAT-5-Telefonkabels eine separate Leitung zur Spannungsversorgung, so dass die Spannung auf dem Bus nicht zusammenbricht.
Hardware
Busmaster
Busmaster sind bei mir drei DS9490R, die per USB an den PC angeschlossen werden.
Fensterkontakt
Für den Fenstersensor verwende ich den preiswerten DS2413 von Maxim. Dieser ist allerdings ein SMD-Baustein, weshalb ich diesen auf eine Adapterplatine gelötet habe. Somit habe ich das gewohnte 2,54mm Lochraster. Zusätzlich benötige ich für jedes Fenster einen 4,7 kΩ Widerstand, einen 100 μF Stützkondensator und einen Magnetkontakt. Ein paar Kabelreste und Micro-Wago-Klemmen runden das Gesamtpaket ab.
Temperatursensor
Wenn schon mal überall der 1-Wire-Bus hält, warum nicht auch gleich noch einen megagünstigen Temperatursensor in jeden Raum? Der DS18B20 ebenfalls von Maxim ist für weniger als einen Euro zu haben. Auch hier ergänze ich den 100 μF Stützkondensator.
![temp-circuit]
Software
Die Softwarepalette in diesem Bereich ist überschaubar. Ich habe mich für das etwas in die Jahre gekommene OWFS entschieden. Das Paket beinhaltet mehrere Dienstprogramme, die die Sensoren auslesen und die Werte dann zur Verfügung stellen via http , ftp , …
In den meisten Linux distributionen lässt sich owfs über den Standardweg installieren
apt-get install owfs
In der Konfigurationsdatei /etc/owfs.conf sind dann die erforderlichen Konfigurationen vorzunehmen
######################## SOURCES ########################
# USB device: DS9490
server: usb = all
####################### OWHTTPD #########################
http: port = 2121
!server: server = *:4304
server: port = *:4304
Die Services owserver und owhttpd sollten automatisch starten, lassen sich aber ansonsten auch über ihre init.d-Skripte steuern.